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Rezension: Kleist: Das große Lesebuch (Broschiert)

Im Zustand innerer Perspektivlosigkeit und weitgehender materieller Mittelosigkeit hat sich der Dichter Heinrich von Kleist am 21.November 1811 am Ufer des Kleinen Wannsees in Berlin erschossen, erfährt man im Rahmen der Daten zu Leben und Werk des Aristokraten, zum Ende des vorliegenden großen Lesebuchs.

Der Herausgeber Clemens von Meyer hält eine Auswahl von Texten des Dichters parat, die den Leser neugierig auf die Werke Kleists machen. Man hat Gelegenheit Briefe Kleists zu lesen, so etwa an Ulrike Kleist oder auch an Wilhelmine Zenge, wird mit seinen Werken "Michael Kohlhaas", "Das Erdbeben von Chili" und "Penthesilia" vertraut gemacht und hat die Chance, sich mit dessen Essays wie etwa "Über die allmähliche Verfertigung der Gedanken beim Reden" auseinanderzusetzen.

Clemens Meyer hat nach meinem Dafürhalten eine gute Textauswahl getroffen, die dem Leser Heinrich von Kleist in seiner Vielfalt des Denkens näherbringt. Mein Lieblingswerk des Dichters bleibt "Penthesilia", das ich vor einigen Jahren auf Amazon bereits rezensiert habe. "Michael Kohlhaas" bereitet mir immer wieder Magenschmerzen. Es ist nicht einfach die richtigen Lehren aus dessen Verhalten zu ziehen. Über diesen Text kann man Stunden diskutieren, ohne zu einem endgültigen Urteil zu gelangen. Das macht das Niveau dieses Werkes aus, bei dem schon mancher im Urteil - trotz seitenlanger Argumentation - zu kurz gesprungen ist. Ich finde es immer wieder amüsant, wenn eingefleischte Rechthaber es besser als Kohlhaas zu wissen glauben.:-))

Empfehlenswert.

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