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Rezension:Menu d'amour: Eine Liebesgeschichte (Gebundene Ausgabe)

"Wir sahen uns eine Weile schweigend an, dann lächelte sie plötzlich und streckte mir die Hand hin: "Sind wir wieder Freunde?", (Zitat. S. 45).

Liebesgeschichten lese ich seit einigen Jahren äußert selten. Der Klappentext dieses Büchleins allerdings machte mich sofort neugierig und ich dachte schmunzelnd, so etwas kann im Grunde nur ein Franzose schreiben.

Nicolas Barreau, 1980 geboren, studierte Romanistik und Geschichte an der Sorbonne und hat bereits einige Romane zu Papier gebracht, darunter "Das Lächeln der Frauen"(2010), der in 34 Ländern verkauft wurde. "Menu d`amour" besteht aus zwei Teilen. Dargeboten werden eine Liebesgeschichte und sieben Liebes-Menus aus dem persönlichen Kochbuch des Autors.

Die Protagonisten der Liebesgeschichte sind eine sehr hübsche, junge Studentin und ein ebenso junger, verliebter Student, die beide eine große Zuneigung zur Literatur verbindet. Der Student, er ist der Ich-Erzähler, der sich erinnernd von seiner großen Liebe berichtet, erzählt wann er Valérie kennen lernte, warum sie ihn sofort bezauberte, wieso er ihr lange Zeit nicht seine Gefühle gestehen konnte und deshalb beinahe seine Chance, sich mit ihr zu vereinen, verpasst hätte.

Ich muss zugeben, dass ich den Autor für wesentlich älter gehalten habe und den Eindruck hatte, dass die Geschichte, die hier erzählt wird, in den 1970ern spielt, bis mir klar wurde, dass junge Menschen immer so handeln, wenn sie noch schüchtern sind und sich verlieben. Wie schade, dass im Laufe des Lebens diese Unschuld verloren geht und Verhaltensmustern weicht, die unbefangenes Verlieben kaum mehr möglich machen.

Die Liebesgeschichte ist mit leichter Hand sehr niveauvoll verfasst worden. Die Sprache ist schnörkellos, der Inhalt frei von Sentimentalität. Dass der Protagonist die hübsche Studentin für sich gewinnt, weil er ihr ein köstliches Liebesmahl zubereitet, ist eine nette Idee, denn sie enthält die Botschaft, dass man nur dann etwas bekommt, wenn man auch zu geben bereit ist. Diesen Gedanken haben in unseren Zeiten so viele Menschen vergessen. Deshalb auch gibt es kaum noch funktionierende Bindungen.

Von Stil her erinnert mich der Autor an Francois Sagan. Obschon die Liebesgeschichte nur rund 75 Seiten umfasst, hielt mich ihr Zauber gefangen. Den Inhalt vergisst man nicht so schnell, weil er berührt und unter Umständen den ein oder anderen nicht zu hart Gesottenen vielleicht sogar zu Tränen veranlasst.

Die delikaten Rezepte zum Schluss, alle bestens erläutert, werden Liebhaber der französischen Küche entzücken. Sie machen die Liebesgeschichte nicht schlechter, sondern sind eine sinnliche Bereicherung.

Ein gelungenes Buch, das gewiss nicht nur Leserinnen anspricht. 

Empfehlenswert.

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