Laetitia Rimpau ist die Herausgeberin hat diese Anthologie "Gab mich meinen Träumereien hin.- Ein literarischer Streifzug von Dante bis Kafka". Dieses Buch enthält Prosatexte und Gedichte von Dichtern, Schriftstellern und Philosophen, die sich auf ihre dichterischen Träumereien auf sehr unterschiedlicher Art offenbar angstfrei einlassen.
Untergliedert ist das Buch in die Rubriken: In der "Werkstatt" des Träumens; Musenträume; Feenträume; Traum von der roten Rose; Von der engelsgleichen Venus träumen; "Ich träume, also bin ich"- Philosophenträume; Träumereien (in) der Natur; Märchenhafte Träume; Närrische Träume; "Wach` ich? Träum ich?"- Phantastische Träumereien; Albträume im Klima der Klinik; Dichterträume nach Freud.
Die Herausgeberin schreibt, dass es in der Kulturgeschichte der Menschheit eine Fülle von Möglichkeiten gibt, für irrationale Träume scheinbar vernünftige Erklärungsmodelle zu finden und sie als Prophezeiungen der Götter, als Folge falscher Ernährung oder Offenbarung unbewusster Triebphantasien darzustellen. Das kann man nicht widersprechen. Doch auch Dichter versuchen seit jeher den Rätseln des Traums auf die Spur zu kommen, so Dr. Rimpau. Den so genannte Dichtertraum, der im Buch hier vorgestellt wird, gab es bereits in der antiken Literatur. Gemeint ist die Vorstellung, dass der Dichter nur träumend zu Inspiration, Wissen und Kunstfertigkeit gelangen kann. Unter Dichterträumen versteht man fiktionale Texte, die nur wenig mit realen Träumen gemein haben. Ihr Inhalt sind Figuren, nicht selten der Autor selbst, im Schlaf, Halbschlaf, Wachtraum oder im Wahnzustand, (vgl.: S 294).
Zu den Autoren im Buch zählen Ovid, Apuleius, Dante Alighieri, Francesco Petrarca, Denis Diderot, Jean Paul, Novalis, Joseph von Eichendorff, Heinrich Heine, Charles Baudelaire, André Breton, Franz Kafka und viele andere mehr.
Im Nachtrag erläutert die Herausgeberin, wie bestimmte Texte zu verstehen sind. Ich will ihrer Interpretation nicht vorweggreifen und rate jedem erst einmal selbst die Texte zu lesen und sich einen Eindruck zu verschaffen, um ihn dann mit den Interpretationen von Rimpau abzugleichen.
Die Texte im Buch machen begreiflich wie vielschichtig Dichterträume sein können und dass sie sich keineswegs nur mit der Liebe und märchenhaften Wünschen befassen müssen und auch mehr als nur phantastische Träume,- man kennt sie bei Poe und Baudelaire- , abdecken.
Bemerkenswert finde ich vor allem Diderots "D`Alemberts Traum", in dem sich Diderot u.a. mit der Frage auseinandersetzt, worin die Freiheit des Träumenden besteht. Eine Frage, mit der man sich tagelang beschäftigen kann, ohne eine wirklich umfassende Antwort geben zu können. Ich bewundere Diderot. Er war ein sehr kluger Mensch.
Fazit: Wer sich verbietet, Tagträume zu haben, wird seine Kreativität verlieren.
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