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Rezension:Jessica, 30 (Gebundene Ausgabe)

Die Protagonistin dieses Romans ist die dreißigjährige, promovierte Geisteswissenschaftlerin Jessica Sommer. Der Leser lernt die junge Frau im ersten Abschnitt des Buches näher kennen. Dort nämlich führt sie, währenddessen sie joggt, einen inneren Monolog. Man erfährt, dass Jessica keinen festen Job hat, gelegentlich als freie Mitarbeiterin bei einer Frauenzeitschrift arbeitet und mit ihrem Leben unzufrieden ist. Wie sich aus dem weiteren Kontext ergibt, scheint sie ein zutiefst verunsicherter Mensch zu sein, dessen Gedanken unenwegt um den eigenen Körper und das richtige Outfit kreisen.

Jessicas Affäre mit einem machtorientierten Staatssekretär endet nach einem gemeinsam verbrachten Abend in ihrer Wohnung. Aufgrund bestimmter sexueller Vorkommnisse fühlt Jessica sich gedemütigt und sinnt auf Rache. Sie weiß um die Beziehungen, die ihr ehemaliger Lover und andere Politiker auf Staatskosten zu osteuropäischen Prostiuierten pflegen und möchte diese skandalträchtige Angelegenheit der Öffentlichkeit zugänglich machen. Dabei soll ihr ein Mitarbeiter eines bekannten politischen Nachrichtenmagazins helfen.....


Die Autorin zeichnet das Bild einer wenig in sich ruhenden jungen Frau, die sowohl ihren geistigen Fähigkeiten, als auch ihrer körperlichen Attraktivität mißtraut. Indem Jessica versucht es allen recht zu machen, wird es für sie schwer, ihre eigene Mitte auszuloten. Streeruwitz gräbt nach, um zu erfahren, weshalb ihre Protagonistin ein so geringes Selbstwertgefühl hat und hält in der Folge mit harscher Gesellschaftskritik nicht hinter dem Berg....!


Ein exzellent, geschriebener, nachdenklich stimmender Text!



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