Das vorliegende Buch enthält acht Essays der 2004 verstorbenen amerikanischen Intellektuellen Susan Sontag. Übersetzt wurden die Essays aus dem Amerikanischen von Jörg Trobitus. Das Nachwort hat Professor Münkler verfasst, der Politikwissenschaften an der Berliner Humboldt Universität lehrt.
Sontags politische Texte aus der zweiten Hälfte der 1960er Jahre sind, wie das Beispiel "Was Amerika geschieht" zeigt, von tiefer Enttäuschung geprägt. Wie man erfährt kritisiert die Intellektuelle die Welt und deren Verhältnisse auf eigene Faust. Sie kann sich, wie die Essays deutlich machen, weder auf die Rückendeckung philosophischer Systeme verlassen, noch will sie als Bestandteil einer größeren politischen Bewegung rubriziert und von dieser vereinnahmt werden.
Wer sich für das Denken der Intellektuellen in jenen Jahren interessiert, ist gut beraten Essays wie "Was in Amerika geschieht", "Die Fahrt nach Hanoi" oder auch die "Ästhetik des Schweigens" und all die anderen Essays im Buch zu lesen und lernt zu begreifen, was junge Menschen in jener Zeit umtrieb, auf die Straße zu gehen.
So liest man auf Seite 236 "Denn die amerikanische Macht ist vor allem von ihrem Ausmaß her unanständig. Doch zugleich beleidigt die Ausprägung des amerikanischen Lebens die Möglichkeit menschlichen Wachstums, und die Verunstaltung der amerikanischen Lebenswelt durch technischen Schnickschnack und Autos und Fernsehen und Fertigbauweise verroht die Sinne und macht aus den meisten graue Neurotiker und aus den besten von uns Geistesathleten und schrille Selbsttranszendierer."
Ich will nich unerwähnt lassen, dass Susan Sonntag kurz vor ihrem Tode den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels erhielt.
Empfehlenswert.
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