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Rezension: "Die Fremde"- Sandor Marai

Victor Askenasi ist eine Kapazität im Fachbereich Orientalistik. Viele Jahre hat er als Professor an der Sorbonne gelehrt und ein großbürgerliches Leben geführt. Die Affäre mit der Tänzerin Eliz hat ihn offenbar aus der Bahn geworfen. Freunde und seine Ehefrau Anna befürworten eine Reise, die ihn an die dalmatinische Küste verschlägt. Dort gelingt es ihm allerdings nicht zu sich und seinem bürgerlichen Leben zurückzufinden. Er wird immer gereizter, will sich im Grunde nicht nur der Konventionen, sondern wohl auch seinem bisherigen Leben entledigen. Victor hält innere Monologe, rebelliert und begeht im Wahn einen Mord.



Der Sprachwissenschaftler zerbricht daran, dass er die Sprache seines Lebens nicht zu deuten vermag und letztlich das Glück, das er offenbar sucht, nirgendwo finden kann. Askenasi versucht das Fremde, das ihn quält und zum Wahnsinn treibt, zum Schweigen zu bringen und tötet daraufhin eine ihm völlig fremde Frau. Durch diese absurde Tat gerät er schließlich restlos in den Zustand des Wahnsinns. Ein beklemmender, irritierender Roman, dessen großes Thema die Verzweiflung eines Menschen an sich selbst ist. Der Text wirkt düster und ohne einen Schimmer Hoffnung. Mir erscheint das Buch irgendwie fragmentarisch. Kein Roman für trübe Tage!

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