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Rezension:Die Dirigentin- Wolfgang Herles

Der Protagonist im Roman von Wolfgang Herles ist der Staatsminister Jakob Stein. Die Bundeskanzlerin Christina Böckler hat sich seiner entledigt. An ihrem Zynismus knabbert Stein noch immer und kann nicht loslassen. Um sich abzulenken, geht er nun seiner Liebe zur Musik, konkret der Oper nach, hält sich auf seinen Reisen in guten Restaurants auf, trinkt teuren Wein und speist fürstlich, doch das Leben zu genießen, versteht Stein nicht.

Der geschasste Staatsminister verliebt sich in die ehrgeizige Stardirigentin Maria Besson, der er durch ganz Europa folgt. Doch diese bedient sich letztlich seiner in genau der gleichen Weise wie die Kanzlerin. Weiber sind halt Schlangen, vor denen man sich hüten sollten:-))

Herles gelingt es- sehr sarkastisch - den derzeit grassierenden Wagnerhype zu fokussieren.

Ein Schelm ist natürlich der, der Parallelen zwischen Christina Böckler und unserer derzeitigen Kanzlerin vermutet.

Männer wie Stein müssen sich emanzipieren. Geradezu unerträglich ist es, mit anzusehen wie er sich von Frauen beherrschen lässt. Man leidet als Leser mit diesem armen gebeutelten Mann, der es nicht schafft, ohne Übermutter zu leben.

Stein ist eindeutig ein Weichei, trotz seines Titels. Hoffentlich gibt es nicht zu viele dieser Art unter den Staatslenkern. Kein Wunder, dass Maria Böckler solchen Jungs den Rücken kehrt. Sie muss es, denn sie wird an ihrem Team gemessen.

Ein amüsanter Roman, für Leser, die subtilste Ironie lieben.

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