Dieses Taschenbuch enthält 21 Geschichten unterschiedlicher Autoren, die im letzten oder vorletzten Jahrhundert geboren wurden. Auf den letzten Seiten erfährt man, aus welchen Büchern der Autoren die Texte stammen.
Der Untertitel "Geschichten über besondere Verbindungen" hat mich neugierig auf das Buch werden lassen, das ich bewusst nicht chronologisch las, sondern nach spontanem Interesse. Besondere Verbindungen zwischen Menschen haben oft etwas Schicksalhaftes.
Die erste Geschichte, in die ich mich vertiefte, stammt aus der Feder von Guy de Maupassant (1850-1893). Ihr Titel lautet. "Zwei Freunde". Hier ereilt zwei Menschen das gleiche Schicksal. Was sich im Laufe der Handlung ereignet, ist alles andere als fair. Doch es ist Krieg und dort herrschen nicht selten die Gesetze der Willkür. Was die beiden Männer verbindet, ist nicht nur das Angeln, sondern weit mehr. Es ist die Fähigkeit, gemeinsam schweigen zu können und auf diese Weise Boten des Friedens zu sein. Solche eine Fähigkeit ist im Krieg unerwünscht, wie das Beispiel zeigt…
Dann las ich die kleine Geschichte mit dem Titel "Forever" von Laura de Weck. Die Autorin wurde 1981 geboren, der Text 2016 erstmals veröffentlicht. Hier unterhalten sich Vater, Mutter und Tochter Leni über ein Tattoo, das die Tochter sich zum 18. Geburtstag wünscht. Wer Lenis "Lieblingsmensch" tatsächlich ist, erweist sich zu Ende des Dialogs.
Was macht einen Lieblingsmenschen im Verhältnis zu allen anderen aus? Ist es die Seelenverwandtschaft oder der gänzlich andere Charakter, der uns fasziniert und neugierig macht?
Interessant auch ist die Geschichte von William Trevor (1928-2016) mit dem Titel "Der Schüler der Klavierlehrerin", psychogisch sehr subtil wie alle Geschichten im Buch.
Besondere Verbindungen zwischen Menschen beruhen oft auf schicksalhafte Begegnungen. Was sie verbindet ist ein unsichtbares Band. Ziel? Womöglich voneinander zu lernen.
Sehr empfehlenswert
Helga König
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