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Rezension: Draußen nur Kännchen - Asfa - Wossen Asserate

Im vorliegenden Buch wird Deutschland, die deutsche Kultur und die Deutschen an sich von einem ganz besonderen Blickwinkel aus betrachtet. Der Autor, Asfa-Wossen Asserate ist nämlich nicht Kulturhistoriker einer europäischen Universität, sondern Prinz aus dem äthiopischen Kaiserhaus.

Dies allein ist natürlich noch nicht geeignet, sich ein Bild über die Deutschen zu machen. Wenn man aber liest, dass der Prinz schon seit frühester Kindheit durch deutsche Kindermädchen im kaiserlichen Haus mit der Kultur unseres Landes vertraut gemacht wurde, dass er die deutsche Schule in Addis Abeba besuchte und auch dort das Abitur ablegte, weiterhin seine Studien in Geschichte und Jura u.a. auch in Tübingen bewältigte, dann versteht man, dass der Blick dieses Mannes auf Deutschland ein sehr interessanter Blickwinkel ist.

Der Autor zeichnet anhand von eigenen Erfahrungen, die er uns bildlich sehr anschaulich in Form von persönlichen Erlebnissen nahebringt, wie die deutsche Mentalität auf ihre ureigenste Weise sich darstellt.

Auf seinen vielen Reisen durch die Republik, die er unternommen hat, entwickelte der äthiopische Betrachter ein feines Gespür für die unterschiedlichen Volksgruppen. Mit sicherem Blick erkennt er die unterschiedlichen Mentalitäten und es gelingt ihm hervorragend diese ethnischen Eigenheiten miteinander zu vergleichen. Zum besseren Verständis bemüht sich der Autor, die Ursprünge in geschichtlicher Einvernahme zu verdeutlichen.

Bei allem faktischen Bemühen hinter die Deutschen zu schauen, ist dem Prinz allerdings die tiefe Zuneigung, die er zu diesem Land hat, anzusehen. Wer glaubt, dass die Lektüre des Buches durch trockene Fakten ermüdet, irrt, denn Asserate versteht es, mit viel Humor und Augenzwinkern auch schwierige Verhaltsmuster anschaulich und verständnisvoll zu vermitteln.

Empfehlenswert.

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